Der RaspberryPi hat die Einplatinencomputer geprägt und wohl für viele schmackhaft gemacht, die ohne viele Programmier- oder Elektrotechnik-Kenntnisse den Einstieg wagten. Seitdem gibt es immer mehr kleine Geräte, die i.A. jeweils für eine Anwendung besser geeignet sind.
Hier gibt es einen Überblick über die verschiedenen Raspberry Pi Alternativen mit Spezifikationen und Eignungen.
Der Ein oder Andere wird sich fragen, was Alternativen zum Pi auf tutorials-raspberrypi.de zu suchen haben. Nunja, der Pi ist ein tolles kleines Gerät, dennoch gibt es inzwischen, je nach Anwendungsgebiet, ggf. bessere Alternativen, welche ich einmal vorstellen möchte.
Raspberry Pi 2 (Model B)
Der Übersicht zuliebe liste ich den Raspberry Pi hier auf, sodass die Daten verglichen werden können.
All zu viel muss nicht gesagt werden, denke ich. Eine riesengroße, begeisterte Community ist eine der großen Vorteile des Pi’s, aber auch die Hardware ist für einen Einplatinencomputer nicht ohne. Wer sich (noch) nicht so sehr mit Elektrotechnik und/oder der Programmierung dahinter auskennt und (durch Anleitungen) lernen will, für den ist der Pi auf jeden Fall die richtige Entscheidung.
- Prozessor: 900MHz ARMv7-Architektur
- Grafik: Broadcom VideoCore IV
- Arbeitsspeicher: 1024 MB SDRAM (DDR2)
- Speicher: MicroSD Slot
- Anschlüsse: 4x USB2.0, HDMI, 10/100-MBit-Ethernet, 3,5-mm-Audioausgang, CSI
- GPIOs: 40 (26 frei programmierbare, SPI, I²C, UART)
- Betriebssystem: Raspbian, RaspBMC, Windows 10 RT, Arch Linux, Risc OS, OpenELEC, Pidora
- Abmessungen: 85mm x 56mm
- Preis: ab 40€ (hier erhältlich)
Banana Pi
Der Banana Pi ist wohl die beliebteste Alternative, denn er bietet für ein wenig mehr Geld eine doch leistungsstarke Hardware. Außerdem ist es möglich Android auf ihm laufen zu lassen, was so (bisher) auf dem Raspberry Pi nicht möglich ist.
Zwar ähneln sich die Modelle, dennoch bietet der Banana Pi im Vergleich zum Raspberry Pi 2 (Model B) nur zwei normale USB Anschlüsse und weniger GPIOs. Es ist also eine individuelle Frage, was man genau will. Für Serveranwendungen ist noch der 1Gbit Ethernet Anschluss interessant, da der Pi maximal 100Mbit unterstüzt.
- Prozessor: ARM-Cortex-A7 Dual Core
- Grafik: Mali-400MP2-GPU
- Arbeitsspeicher: 1 GB DDR3-SDRAM
- Speicher: SD-Kartenslot, SATA-Port
- Anschlüsse: 2× USB-Hosts, 1× USB on-the-go, HDMI, Composite Video, 10/100/1000-Mbit/s-Ethernet 3,5-mm-Audioausgang, CSI
- GPIOs: 26 (mit I²C, SPI, UART, CAN)
- Betriebssystem: Android 4.2.2, ArchLinux, Fedora, FreeBSD, Gentoo Linux, etc.
- Abmessungen: 92mm × 60mm
- Preis: ca. 38€ (hier erhältlich)
Cubieboard
Das Cubieboard bietet in allen Bereichen eine bessere Hardware als der Pi, was aber auch seinen Preis fordert. Mit doppelt so viel Ram Speicher wie der Pi 2, zusätzlich 8GB Flash Speicher und einigen weiteren Anschlüssen (VGA, SATA) und integriertem Wifi und Bluetooth ist weiteres Zubehör fast schon überflüssig. Auch das Cubieboard bietet einen 1Gbit Ethernet Anschluss und eignet sich dadurch besser für Serveranwendungen als der Pi.
- Prozessor: Allwinner A20 SoC (2 ARM-Cortex A7-Prozessorkerne mit 1 GHz Taktfrequenz)
- Grafik: Mali-400MP-GPU und CedarX-VPU, kann 2160p-Video dekodieren (Ultra HD)
- Arbeitsspeicher: 2 GB DDR3 SDRAM mit 480 MHz
- Speicher: 8 GB NAND-Flash, 1x MicroSD Steckplatz, 1x SATA 2.0 Anschluss
- Anschlüsse: 2x USB Host, 1x USB On-the-go, HDMI, CIR, 10M/100M/1G Ethernet / WIFI / Bluetooth onboard
- GPIOs: 54 (mit I²C, SPI)
- Betriebssystem: Android, Lubuntu, Cubian, Debian
- Abmessungen: 11cm × 8cm
- Preis: ca. 100€ (hier erhältlich)
Odroid C1
Der Odroid C1 ist nicht nur äußerlich dem Pi sehr ähnlich, auch die technischen Details sind dem Pi 2 Model B sehr ähnlich. Da der Preis auch sehr ähnlich ist, würde ich dieses Modell eher nicht empfehlen, da die Community des Raspberry Pi’s bei weitem größer ist und der Großteil der Software auch dafür optimiert ist. Wer sich dennoch für einen Odroid C1 interessiert, das sind die technischen Details:
- Prozessor: Amlogic ARM® Cortex®-A5(ARMv7) 1.5Ghz quad core CPUs
- Grafik: ali™-450 MP2 GPU
- Arbeitsspeicher: 1GB DDR3 SDRAM
- Speicher: eMMC4.5 HS200 Flash Storage / UHS-1 SDR50 MicroSD Slot
- Anschlüsse: Gigabit Ethernet, 4x USB 2.0 Host, USB OTG x 1, Infrarot(IR) Receiver
- GPIOs: 40
- Betriebssystem: Ubuntu 14.04 oder Android KitKat
- Abmessungen: 85×56 mm
- Preis: ca. 44€ (hier erhältlich)
BeagleBoard
Das BeagleBoard Black vom Texas Instruments sticht vor allem durch seine sehr vielen GPIOs (2 x 46) hervor. Die restlichen Spezifikationen sind jedoch im Vergleich zum Pi 2 eher mager.
- Prozessor: Cortex-A8 + 2xPRU(200Mhz)
- Grafik: PowerVR SGX530 (200 MHz)
- Arbeitsspeicher: 512MB DDR3 SDRAM
- Speicher: 4GB 8-bit eMMC on-board flash storage, MicroSD Slot
- Anschlüsse: USB2.0, USB B Mini, micro-HDMI
- GPIOs: 2x 46 (I²C, SPI, CAN bus, UART, PWM)
- Betriebssystem: Debian, Android, Ubuntu
- Abmessungen: 130mm x 96mm
- Preis: 50-60€ (hier erhältlich)
2 Kommentare
Die Hummingbird Modelle H2, H4, H8, H88 wären auch noch als leistungsstarke Alternativen erwähnenswert.
http://www.smcshop.de.com
Speziell beim Banana-Pi hat der Autor des Artikels scheinbar nicht verstanden, wo sein Vorteil ist.
Der Gigabit-Ethernet-Port zusammen mit dem SATA-Anschluss für Festplatten und SSDs machen den Banana-PI (und auch die Pro-Variante mit WLAN on Board und 40 GPIOs) ideal zur NAS-Plattform für kleine Hausnetze. Damit gehen 100 MByte/s übers Netz und 150 MByte/s auf eine SSD. Beim Raspbi tröpfeln die Daten per USB2 und 100 MBit da nur vor sich hin.
Selbst als Desktop-System ‚fliegt‘ der PI, wenn man ihm eine einfache, kleine, aber schnelle SSD gönnt.