Das RasPad 3 ist der Nachfolger von einem der ersten Raspberry Pi Tablets und bringt alles Nötige mit, was von einem modernen Tablet erwartet wird. Es vereint die Vorteile eines Raspberry Pi’s mit den Anwendungen eines Tablets. Vor allem lässt sich damit auch unterwegs basteln. Da es ungefähr genauso viel wie ein vergleichbares Gerät kostet, schauen wir uns die Spezifikationen sowie Vor- und Nachteile des RasPads an.
Gelieferte Hardware
Das RasPad 3 wird als „Kit“ geliefert, allerdings musst du nicht viel zusammenbauen. Im offiziellen Shop wird es für 219 $ angeboten, jedoch fallen zusätzlich noch Versandkosten und – je nach Land – Einfuhrsteuern an. Allerdings wird das RasPad ohne Raspberry Pi 4 geliefert, was man bedenken sollte, falls man es verschenkt.
Versendet wird das Gerät aus Fernost (bei mir mit UPS) und kam binnen weniger Tage an. Ich bekam schon im Vorfeld eine Benachrichtigung die Einfuhrsteuer zu bezahlen und konnte dies online erledigen. Andernfalls hätte der Postbote auch die Zahlung vor Ort akzeptiert.
Hier ein kurzer Blick auf die Spezifikationen des RasPads:
- 10.1″ HD Touchscreen
- 270 x 127 x 47 mm (10.6 x 5 x 1.8″)
- 3000 mAh Akku
- Eingebaute Stereo Lautsprecher, Mikrofonanschluss
- unterstützt viele verschiedene Betriebssysteme
- Alle Anschlüsse des Raspberry Pi’s (GPIO, CSI, USB 3.0, Ethernet) sind weiterhin nutzbar
Erste Schritte mit dem Raspberry Pi 4 Tablet
Bevor wir anfangen das Tablet aufzubauen, sollten wir das Betriebssystem flashen, da dies einige Zeit dauert. Zum Flashen des Betriebssystems kannst du den Raspberry Pi Imager nutzen. Wir können jedes Raspberry Pi-kompatible Betriebssystem nutzen, aber starten mit dem RasPad OS. Dieses ist einige Gigabyte groß, weshalb unsere Speicherkarte mindestens 8 GB groß sein muss.
In der Zwischenzeit kannst du das Gehäuse aufschrauben und den Raspberry Pi 4 einsetzen. Schließe anschließend alle Kabel an das Board an (eine Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt es hier).
Übrigens: Hier geht es zur offiziellen SunFounder Dokumentation zum RasPad 3.
Bedienbarkeit & Batterielaufzeit
Im Gehäuse des RasPad 3 ist ein 3000 mAh Akku verbaut. Bei normaler Nutzung (HD-Videos schauen, im Internet surfen) hat der Strom für etwa 3 Stunden gereicht. Bei „einfacheren“ Office-Anwendungen soll die Kapazität für bis zu 5 Stunden ausreichen. Falls man eine Steckdose in der Nähe hat, kann man das RasPad mit dem mitgelieferten Netzteil (15V, 2A) gleichzeitig laden. Wird der Akku zu schwach, erscheint außerdem eine Warnung am Raspberry.
Was mir außerdem noch positiv aufgefallen ist, sind die gut verarbeiteten Knöpfe an der Seite des Geräts. Hiermit lässt sich das Tablet einschalten und vor allem auch auf Knopfdruck sicher wieder ausschalten. Diese Funktionalität ist beim Raspberry Pi nicht ohne weiteres vorhanden.
RasPad 3 Anwendungen
Da wir mit dem Raspberry Pi bereits unzählige Projekte umsetzen können oder verschiedenste Sensoren anschließen können, haben wir auch hier alle diese Möglichkeiten.
Zunächst einmal kann man sagen, dass das RasPad – gerade für Kinder – eine sehr schöne Möglichkeit ist, Programmieren zu lernen. Dazu kann man auch Scratch nutzen, womit man ein Programm mittels Logikblöcken bauen kann. SunFounder hat mit Ezblocks eine ähnliche Entwicklungsumgebung veröffentlicht. Dieses ist speziell auf den Raspberry Pi angepasst und zeigt sogar bildlich an, welche Komponenten verbunden werden müssen.
Multimedia Anwendungen
Für Kinder ist das Thema Gaming natürlich auch interessant. Am Raspberry Pi können wir mühelos RetroPie installieren und damit Konsolenspiele spielen. Da das RasPad vier USB-Anschlüsse hat, können wir mehrere Controller anschließen und im Multiplayer-Modus spielen.
Eine weitere Anwendung ist das Android-Tablet. Neben KODI, Windows 10, uvm. gibt es auch Android-Distributionen, die wir mit dem Raspberry Pi nutzen können. Sobald wir es auf der SD-Karte installiert haben und fertig konfiguriert, läuft unser Tablet mit dem Android Betriebssystem.
Diejenigen, die einen 3D-Drucker ohne Queue haben, kennen wahrscheinlich das Problem: Um schnell einen Druck zu starten, muss man entweder zum Drucker laufen und ihn manuell starten, oder aber braucht einen Druckserver wie Octoprint. Nun können wir auch mit Octoprint ein Display / Touchscreen verwenden – oder aber wir nutzen einfach das RasPad und legen es neben den Drucker. Somit haben wir Zwei-in-einem.
Des Weiteren können natürliche auch klassische Office-Anwendungen ausgeführt werden. Mit LibreOffice stehen die wichtigsten Tools bereits zur Verfügung und Mail-Clients gibt es ebenfalls für Linux Distributionen. Dennoch sehe ich darin nicht den primären Vorteil des RasPads.
Um einen weiteren Überblick zu bekommen, kannst du dir diese Seite mit Projektideen ansehen.
Fazit zum Raspberry Pi Tablet
Mit dem RasPad 3 bekommt man ein solides Tablet für Bastler, welches etwas dicker als gewöhnliche Tablets ist, da sich ein Raspberry Pi 4 im Inneren befindet. Der Pi wird standardmäßig nicht mitgeliefert und sollte bereits vorhanden sein. Das Schöne dabei ist, dass alle Funktionen des Raspberry Pi’s weiter genutzt werden können – und das auch unterwegs.
Wer hauptsächlich ein All-in-One Gerät sucht, mit dem er Office-Anwendungen ausführen kann, aber gleichzeitig auch basteln kann, ist daher mit dem RasPad 3 sehr gut aufgehoben. Auch für Kinder, die spielend Programmieren lernen möchten, ist das Tablet eine gute Investition. Wer allerdings ein reines Tablet sucht, wird aufgrund der geringeren Akkulaufzeit wohl nicht allzu glücklich. Dennoch finde ich das Gesamtpaket – Design, Verarbeitung, Software – wirklich gelungen und auf dem Stand der Zeit.
4 Kommentare
Hallo!
Das RaspPad 3 kann man auch direkt in Deutschland bestellen !
Ich hoffe es ist erlaubt den Link zu posten, wenn nicht bitte entfernen:
https://www.elektor.de/raspad-3-raspberry-pi-4-based-tablet
Elvis
Jetzt auch bei Amazon:
https://www.amazon.de/SunFounder-RasPad-3-0-1-Zoll-Touchscreen-Autopilot-Projekte/dp/B08T95BQVD/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=3J5NTJRXX690F&dchild=1&keywords=RasPad+3&qid=1635163846&sprefix=raspad+3%2Caps%2C141&sr=8-3
Ras Pad 3 + Rpi4 4GB kostet um €330,00.
Hi. Danke fuer den Beitrag. Da ich leider keine Infos dazu finde hoffe ich dass Du die Antwort hast: Ist die Batterie austauschbar? Es scheint ja ein 4S Akku verwendet zu werden, da ich mir nicht anders die 15V erklaeren kann. Ich denke 3S um die Kompatibilitaet mit 12V Energiequellen zu gewaehrleisten waere sinnvoller gewesen aber nunja. Mir waere wichtig herauszufinden ob der Akkupack gegen einen mit mehr Kapazitaet ausgetauscht werden kann.
Als zweites waere noch interessant zu wissen ob im Gehaeuse genug Platz bleibt um eine NVMe SSD unterzubringen?
Danke und Gruss Tobias
Hello Tabias,
Du hast fast die gleiche Fragen wie ich. Diese Doku habe ich gefunden aber ich denke alle die Fragen werden nicht beantwortet. Vermutlich hat du auch gefunden.
https://docs.raspad.com/en/latest/
Grüße
BD